Garmin Kartenstand von 1945

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lehencountry
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Garmin Kartenstand von 1945

Beitrag von lehencountry »

Ich war die letzten Tage in den tschechischen Randgebirgen unterwegs. Es war eine Zeitreise 70 Jahre zurück, zumindest was die Karte betraf.
Voller Zuversicht mit dem Nüvi 2595 ein aktuelles, grosses, übersichtliches 5“ Navi dabeizuhaben, habe ich nicht mit folgenden Überraschungen gerechnet.
Die Garminkarte zeigte überwiegend deutsche Städtenamen, wie sie bis Ende des 2. Weltkrieges in Tschechien (deutsche Gebiete) üblich waren, danach aber tschechische Namen erhielten.
Hab mir drüben noch eine Papierkarte gekauft und nur mit dieser war es möglich, Ziele auszuwählen und mit viel Zeitaufwand das Ziel im Garmingerät zu lokalisieren.
Nicht schon schlimm genug, Garmin verwendet auch andere Strassennummern. So heisst z.B. die E50 bei Prag im Nüvi dann D5.
Nicht verschwunden auch das typische Garmin-Problem, dass oft auch in grossen Kartenausschnitten keine Städtenamen erscheinen. Man kann mit einem Garmin tatsächlich orientierungslos werden – man sieht nur Linien und evt. nen Fluss.
Das sind Momente, wo man es am liebsten zum Fenster rausschmeissen möchte.
Beim 2595 Nüvi ist eine Einstellung möglich, bei der die Karte nach versch. Ländern dargestellt werden kann. Tschechien war nicht dabei, Slovakei wiederum schon. Egal welches Land gewählt wurde, es änderte sich nichts an der Darstellung bzw. den Städtenamen.
Tausche mein Nüvi gegen Sextant mit aktueller Sternenkarte.

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TimHilux
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Re: Garmin Kartenstand von 1945

Beitrag von TimHilux »

Ich hab allgemein die Erfahrung gemacht, dass wenn man nicht weiss wo man hin will eine Papierkarte deutlich besser ist als ein Navi.
Wenn man ein Ziel hat dann das Navi, wenn man mal irgendwo langfahren will um zu sehen was man so gucken kann, dann Papier....
Das mit den Namen und Bezeichnungen sollte aber schon passen, auch im Navi :angryfire:
Tim
Hilux 2012, 2.5l Schalter, Ortec Minicamp, BP51, 31x10.5, OME, Rasta-Rockslider und Tankschutz, Asfir UFS Motor, ARB Towbar, BearLock, Solarpad und ein paar andere elektrische Spielereien, ARB Sperre vorne, ES Snorkel.

"Nur weil etwas Fakt ist, muss es noch lange nicht stimmen!" (Nadine)

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niwre77
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Re: Garmin Kartenstand von 1945

Beitrag von niwre77 »

War schon ein paar mal nahe dran, die ballistischen Eigenschaften meines Nüvi zu testen. :angryfire:
Was das Ding manchmal zusammenrechnet, ist echt abenteuerlich und manchmal gefährlich.
Die Schilderungen von lehencountry wundern mich daher nicht wirlich.

Grüße.
______________________________________________________________________________
Wir schaffen das :rofl:

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lehencountry
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Re: Garmin Kartenstand von 1945

Beitrag von lehencountry »

Hier mal ein Vergleich deutsch-tschechische Name, Google-Maps zu Garmin Screenshot.

Bild

zur Historie:
Bischofteinitz
Horšovský Týn (deutsch Bischofteinitz) ist eine Stadt im westböhmischen Okres Domažlice in Tschechien mit knapp 5.000 Einwohnern.
Ab dem späten 19. Jahrhundert und vor allem ab 1918 begann wieder eine Zuwanderung von Tschechen. 1930 waren 2.119 der insgesamt 2.663 Einwohner Deutsche. Bischofteinitz wurde 1938 Teil des Reichsgaus Sudetenland, der Bezirk wurde zum Landkreis.
1945 wurde die deutsche Bevölkerung aufgrund der Beneš-Dekrete enteignet und vertrieben, seither ist die Stadt fast ausschließlich von Tschechen besiedelt.


Jetzt wird einiges klar, bei Garmin sitzt noch der ehemalige Gauleiter vom Sudetenland. Und deshalb erscheinen auch nicht die tschech. Straßennummern.
Nichts ist unmöglich bei Garmin.

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Romain
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Re: Garmin Kartenstand von 1945

Beitrag von Romain »

:shock: naja, nichts für ungut aber die Kartensoftwarehersteller verarbeiten normalerweise das was die lokalen Vermessungsinstitute ihnen zukommen lassen. Von einer Sprache in die andere übersetzen ist auch nicht immer und schliesslich soll der Preis ja gering bleiben. Eine lokal gekaufte Papierkarte ist eigentlich ein gutes Mittel um Zusatzinformationen zum navi zu bekommen.
Gruss

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DerAustralier
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Re: Garmin Kartenstand von 1945

Beitrag von DerAustralier »

Romain hat geschrieben:...und schliesslich soll der Preis ja gering bleiben....


das gelingt garmin ja aber nicht wirklich ;)

bei den preisen, die die für karten ( okay, topokarten warens bei mir) aufrufen, erwarte ich eigentlich schon top(o) material, das auch aktuell ist.

:roll:
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lehencountry
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Re: Garmin Kartenstand von 1945

Beitrag von lehencountry »

Sollte eigentlich logisch sein , dass die Garmin-Karte die gleichen Namen zeigen wie auf Verkehrsschilder und im Land gekauften Papierkarten. Garmin wird/muss !?!?! doch die Karten von den Vermessungsämtern der jeweiligen Länder beziehen, anders machts auch keinen Sinn. Stellt euch vor, eine amerikanische Nonne fährt hier mit dem Auto. Auf der Suche gibt sie doch im Garmin lieber Poppenhausen ein als……sinngemäß übersetzter Name.
Jetzt kommt das große Aber. Soweit wir entziffern können ist es noch ok.
Im Falle Kyrillisch пЪЯЌЎЉЊЖ oder خسص٣عفثف siehts dann doof aus für den Fahrer.
Denn ein Novgorod würde ich auf der russ. Garmin-Karte weder lesen noch finden können. Lösung wäre: Name zusätzlich mit lat. Schrift. Das wäre dann sicher ein erheblicher Aufwand für Garmin. Bei arab. Karten hab ich aber schon 2 Namen gesehen, also auch für uns lesbar.

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ochim1103
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Re: Garmin Kartenstand von 1945

Beitrag von ochim1103 »

Werner,
ich kann dir auch keine Antwort auf deine Frage geben. Vielleicht wegen des Apps "Sprachbefehl" (wie bei meinem nüvi3490?).
Wäre auszuprobieren; Steffie versteht wohl nicht unbedingt, wenn ein deutscher Fahrer "tschechisch" radebrecht.
Ich bin kein Revanchist, aber wenn ich in Rumänien /Erély, Siebenbürgen bin, bin ich ganz froh, dass ich die ungarische Straßenkarte mithabe: dort gibt es immer Städtenamen in eben drei Sprachen. Selbst in der Cseausescu-Ära waren die Straßennamen an den Ortsschildern zweisprachig; entweder deutsch/rumänisch oder ungarisch/rumänisch.
Ich war mal in Viscri / Deutsch-Weißkirch / Szászfehéregyháza (wiederum direkt übersetzt: Sächsisch-Weißkirch), bzw. bevor ich da war, wollte ich hin (ähem).
Da war ich also noch in Sighisoara (Schässburg), ung. Segesvár und fragte einen Rumänen-Rumänen, wo denn "Viscri" läge. Wusste er nicht, kannte er nicht. Aber erstmal lud er mich zu einem Weinchen ein, würden das Problem wohl lösen, meinte er. Sein Nachbar, Janos-bacsi war dann auch Trinkpartner und meinte dann, ob ich nicht den ungarischen Namen kenne.(Die 3-sprachige Karte gab's nich nicht!).
Ich versuchte dann aus dem Stegreif, Deutsch-Weiß-Kirch direkt zu übersetzen: "Nemet-Feher-Egyhaz" (Ich lass jetzt mal die gewaltigen diakritischen Zeichen, die im ungarischen überaus wichtig sind) weg.. Ach, meinte dann Janos-Bacsi, das wäre ja wohl ein siebenbürgisches Dorf, da kenne er noch die Rosa, die hole er denn einmal hinzu.
Die Runde vergrößerte sich ergo, neben dem Krug tauchte nun ein Laib Brot auf dem Tisch auf, ein weiteres Glas, ein Stuhl wurde herangeholt, Rosa häherte sich. Sie war übrigens gewaltig groß, hatte bestimmt 8-10 Röcke an, recht reich also.
Nach weiteren "Naroks", "Egesegedres" und einem verholen deutsch gahauchtem "Auf ihr Wohl, lieber Gast!"" (Rosa) meinte nämliche, dass das Dörfchen dort und dort liege, es sehr schwer zu finden sei und sie mich am nächsten Dorf hinführen würde. So könne sie endlich wieder einmal ihr Schwester besuchen.
So, das war's
Also, Rumänienfahrer: Unbedingt Viscri / Deutsch-Weißkirch / Szászfehéregyháza besuchen. Das Dorf ist im 12. Jh. von Menschen aus der Gegend wetlich Kölns gegründet worde, Da findet ihr noch 1-2 Häuser, die innen und außen noch genau so aussehen wie vor 800 Jahren, "OVP" und "Original-Inhalt"!
Olle Charles, der Prinz, hat das Dorf irgendwie schneller entdeckt als ich, glaube ich. Er hatte ja auch seine Hofschranzen; der war nämlich auch schon da!
Joachim Fritz
>Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind.<
Kurt Tucholsky (1890 - 1935 (Freitod)),

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lehencountry
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Re: Garmin Kartenstand von 1945

Beitrag von lehencountry »

Ochim
Die Runde vergrößerte sich ergo, neben dem Krug tauchte nun ein Laib Brot auf dem Tisch auf, ein weiteres Glas, ein Stuhl wurde herangeholt, Rosa häherte sich.

die Gastfreundschaft im Osten ist wirklich beeindruckend, man ist manchmal schneller adoptiert als einem lieb ist.
Als ich vorige Woche im Riesengebirge in einer kleinen aber stilvoll-urigen Pension nach nem Zimmer fragte, hat mir der Hausherr gleich mal einen Obstler eingeschenkt. Ich sagte spontan: das geht ja schon gut los.
Bin in der Pension geblieben und kann sie nur weiter empfehlen.
werde noch berichten von der Fahrt.

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RobertL
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Re: Garmin Kartenstand von 1945

Beitrag von RobertL »

Für Osteuropa & Balkan empfehle ich die gratis OSM Ausgaben für Garmin. Zu beziehen auf http://www.raumbezug.eu/

Zieleingabe nur über Karte, aber sonst sehr, sehr komplett. Mehr auf alle Fälle als Garmin Originalmaterial.
lg Robert

Nächster Stammtisch am 13.6. ab 17:00 beim "Roter Hiasl"
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der-mali
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Re: Garmin Kartenstand von 1945

Beitrag von der-mali »

Was passiert, wenn man das Nüvi von Deutsch nach Englisch umstellt?

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Onkelchen
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Re: Garmin Kartenstand von 1945

Beitrag von Onkelchen »

lehencountry hat geschrieben: in den tschechischen Randgebirgen


lehencountry hat geschrieben:Garmin wird/muss !?!?! doch die Karten von den Vermessungsämtern der jeweiligen Länder beziehen



Hi,

nicht jedes Land ist so organisiert wie Deutschland und mit einem kommunikativen Vermessungsämtersystem gesegnet wie wir.

Auch wenn man es nicht glauben mag, viele Karten müssen von den Redaktionen händisch oder teilautomatisiert erstellt und gepflegt werden.
Da steckt richtig manpower drin, und die kostet und dauert.

Viele Grüße
Onkelchen
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, die die Welt nie angeschaut haben.
(Alexander von Humboldt)

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RobertL
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Re: Garmin Kartenstand von 1945

Beitrag von RobertL »

lehencountry hat geschrieben:Garmin wird/muss !?!?! doch die Karten von den Vermessungsämtern der jeweiligen Länder


Also das ist defintiv nicht so!

Und man soll nicht das Navi-Baby mit dem Karten-Bad ausschütten!! :biggrin: Osteuropa & Balkan ist/war ein Stiefking bei Garmin. Im City Navigator Europa 2008 ist z.B. für Osteuropa & Balkan kein Material dabei!! Wenn das Kartenmaterial nicht gut ist kann halt die Navigation auch nicht gut funktionieren.

Das ist auch mit Papierkarten so, die teilweise ihr Geld nicht wert sind. Paradebeispiel für mich vor ein paar Jahren war die Michelin Karte für Ungarn. Da waren dutzende Kilometer Autobahn nicht verzeichnet, die es aber wohl schon seit gut 10 Jahren gab damals, die Autobahn.
lg Robert

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lehencountry
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Re: Garmin Kartenstand von 1945

Beitrag von lehencountry »

Danke Robert
die OSM-Karten haben sogar Wald- und Feldwege mit drin, Landcruiser´s liebste Tracks.
Die OSM wurden hier, glaub ich, schon mal erwähnt, aber man kann sich ja nicht alles merken. :wink:

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Onkelchen
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Re: Garmin Kartenstand von 1945

Beitrag von Onkelchen »

lehencountry hat geschrieben:Danke Robert
die OSM-Karten haben sogar Wald- und Feldwege mit drin, Landcruiser´s liebste Tracks.


Hi,

die sind aber nicht redaktionell bearbeitet, daher nicht immer verlässlich.

Teilweise sind sie wirklich super, teilweise steht aber auch der reinste Quatsch drin.

Beispielsweise findet man illegale, wilde Mountainbiketracks als "normale" Waldwege verzeichnet usw. :(

Viele Grüße
Onkelchen
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