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Man kann ja kaum von Jetzt auf 2035-2050 schließen, sprich was heute nicht geht, geht dann auch 2050 nicht?!?RobertL hat geschrieben: Die Fragen, was mit dem Überschussstrom passieren sollte, und welche der Varianten "stillstehen", "verschleudern" oder einen Rohstoff für synthetische Kraftstoffe zu erzeugen, hat ja noch keiner von euch beantwortet. Speichern ist ja wohl nicht, sonst würde man das ja schon machen.
Wenn man heute mit dem Finger schnippst und rund 58mio Verbrenner zu E-Autos macht, dann wird es kompliziert. So wirds ja aber nicht. Das ist ein Prozess, der sich über Jahre zieht, auch 2035 wird es ja immernoch die Verbrenner geben, die davor zugelassen worden sind.
Aber zu "deinem Problem" und damit das Anschaulich wird, bring ich mal ein paar Zahlen ins Spiel, dann sieht man auch gut, wie das alles Gewichtet ist:
Im März lag die tägliche Energieerzeugung aus Windenergie bei etwa 426GWh, wenn es richtig bläst, dann liefern die deutschen Windkraftanlagen 250GW.
Stand heute.
Wir haben aktuell 850t E-Fahrzeuge und 58mio Verbrenner -> nehmen wir mal an, im Jahr 2035 sind es 50/50 (Norwegen hat ja schon knappe 70%).
Also rund 30mio E-Fahrzeuge, jedes davon kann man mit 10kW laden (zuhause) und hat eine 50kWh-Batterie
-> 1.500.000 GWh Kapazität auf 4 Rädern
-> 300.000 GW Leistungsaufnahme möglich.
Klar ist, dass wir diese Fahrzeuge nicht "doof" laden können, also anstöpseln und dann immer von leer nach voll laden, wann immer wir das wollen. Muss man ja aber auch nicht, sondern dazu gibt es intelligente Systeme, die dann auch den Akku schonen.
Ein Bonus/Malus-System liegt nahe, sprich wer seine Kapazität der Netzstabilität zur Verfügung stellt, Strom abnimmt, wenn er günstig ist, etc. bekommt sein Auto eben deutlich günstiger geladen, wie jemand der immer nen vollen Akku haben will (und selten braucht).
Als Beispiel: Ich habe einen kleinen Mittelklassewagen mit einer 50kWh-Batterie. Das Ding nutze ich um täglich 60km (beide Wege) zu pendeln. Die Reichweite liegt bei 350km, also sage ich, ich will (Mo-Fr) 150km Reichweite im Akku haben (50%), wenn ich morgens losfahre (vielleicht muss ich ja nen Umweg fahren). Ausserdem soll der Akku geschont werden, also nicht mehr als 80% SoC (State of Charge) haben.
Ich will, dass die Karre möglichst günstig geladen wird, also stelle ich die 30% (von 50 zu 80%) dem Netz zur Verfügung. Dieses kann also Strom dort rein packen aber auch abziehen, dafür bekomme ich einen Bonus (günstigeren Strom), wenn >50% "im Tank" sind, dann hätte ich den aber gerne günstiger, weil "brauchen" tu ich den ja nciht wirklich.
Nehmen wir weiter an, dass 10% meiner Kollegen das ähnlcih sehen und diese 10% (im Schnitt) auch irgendwo im Land an einer intelligenten Ladebuchse hängen (Zuhause, Aldi, Arbeit, Freunden, ...).
Verfügbare Kapazität -> 1.500.000 GWh * .3 (30% Kapazität) * .1 (10% Fahrzeuge) -> 45.000 GWh (Faktor 100!!! zu heute)
Verfügbare Leistungsaufnahme -> 300.000GW * .1 -> 30.000GW (Faktor 100)
Selbst bei deutlich weniger Autos, oder deutlich mehr Windrädern und unter der Annahme, dass der gesamte Windstrom weg muss (und nciht nur die Spitzen) ist das Thema kein Problem.
Also selbst ein Faktor 100 an Windrädern (wo die auch immer herkommen sollen und wann die auch immer gebaut werden sollen) ist machbar.