Winterausfahrt im Niederschlesischen Katzbachgebirge

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grus
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Winterausfahrt im Niederschlesischen Katzbachgebirge

Beitrag von grus »

oder Ketten im Selbstversuch

Nachdem wir nun die ersten 10 Jahre geführte Offroadtouren auf den Spuren der frei lebenden Wisente in Nord-West-Polen abschließen konnten, bot es sich an, eine zusätzliche Ecke Polens zu befahren. Was liegt da näher, als eine andere, bergigere Landschaft zu wählen. Zumal auch diese Ecke, die wir da gefunden haben, gleich hinter der Grenze liegt, fast gegenüber von Görlitz.

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Vielleicht zuerst ein wenig Orientierung. Das Katzbachgebirge zählt zu den nördlichen Vorbergen des Riesengebirges. Entwässert wird es über den Fluss Bobr, der irgendwann in die Oder mündet. Es ist eine Landschaft zu der mir vor allem die Eifel als Pendant einfallen will. Nur dass hier die alten, erkalteten Vulkane keine großen Kraterseen bildeten, sondern erstarrte Kegel. Auch eine Talsperre gibt es hier am Bobr und die wird in diesem Jahr 100 Jahre alt, war damals die größte Sperrmauer Europas und in der Kneipe am Staudamm bewirtet eine Ukrainerin aus den Waldkarpaten.

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Im Sommer hatten unsere Odessafahrer hier, auf halbem Weg zwischen Luxemburg und Sanok übernachtet. Wir hatten ihnen vom „Grünen Ei“ berichtet, einer Pension, die von Offroadern geführt wird. Auf dem Heimweg haben wir uns das wunderschöne, aufwendig restaurierte niederschlesische Bauernhaus angeschaut und im Herbst dann eine erste Scouttour gemeinsam mit den Freunden der Lausitzsafari durchgeführt.

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Im Gespräch mit Antoni, dem Besitzer der Pension, entstanden die Idee einer Kooperation und auch die Idee einer Winterausfahrt. Schnee, sagte er, gibt es hier sicher, aber ohne Ketten braucht ihr gar nicht erst herkommen. Gebrauchte Ketten waren für unsere 255/85 R16 nicht zu bekommen, also bestellten wir ein Paar Ketten, das so stabil sein sollte, dass es auch nach einem Gewitterregen in den Karpaten hilfreich sein würde. Schneeketten.com sei Dank für die rechtzeitige und schnelle Lieferung, denn Schnee gab es, nassen, schweren Schnee zuhauf.

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Irgendwann ging es wirklich nicht weiter, ohne Ketten. Doch wo montiert der sparsame Offroader das einzige Kettenpaar, das er besitzt. Antoni schlug die Hinterachse vor, dass habe er immer so gemacht, denn dann habe das Auto auch auf kurzen, langsam zu fahrenden Straßenpassagen eine Chance. Gesagt getan, montiert und probiert. Ja der Wagen hatte plötzlich Vortrieb, aber wo trieb er hin? Geradeaus im knietiefen Schnee. Scharfe Kurven wurden ganz einfach missachtet und irgendwann war es dann vorbei. Die gut greifende Hinterachse trieb den gesamten Wagen tief in die festgewehten Schneemassen hinein, bis die nun viel zu leichte Vorderachse einfach aufschwamm. Beim Lux haben wir es dann anders gemacht und die Vorderachse mit den leichten Ketten versehen. Das bewährte sich, wenn es auch manchmal Probleme mit der nun kaum noch greifenden, schon immer zu leichten Hinterachse gab. Jürgen durfte an einigen Stellen ziemlich quer treiben.

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Der nächste Tag brachte eine neue Chance. Die schweren Ketten wurden vorne montiert und los ging es in den schon wieder in den tiefen Schnee. Jetzt erst macht das Fahren richtig Spaß. Kein Aufschwimmen der Vorderachse mehr. Die Ketten treiben den Schnee bis auf das Dach, der Wagen fährt, so kommt man durch. Sicher so traut man sich nicht auf schneegeräumten Asphalt, selbst ganz langsam nicht. Also heißt es die ketten ab und beim nächsten zugewehten Feldweg werden sie wieder aufgezogen, aber das übt. Jetzt brauchen wir schon nur noch gefühlte Viertelstunden. Wer also ständig in tiefem Schnee fahren muss, der ist sicher gut beraten, auf alle Reifen Ketten aufzuziehen. Für eine Winterschneeausfahrt aber reicht das eine Kettenpaar ganz sicher.

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Übrigens, die nächste Fahrt rund um das „Grüne Ei“ organisieren wir am Wochenende ab 22. März. Ob dann wieder Schnee liegt?
...der mit den Kranichen
Unser Reiseangebot zwischen Lausitz und Kaukasus http://www.4x4eastward.eu
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