Gummigefederte Achse warten

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Odessa
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Gummigefederte Achse warten

Beitrag von Odessa »

Eine Frage in die Runde: Kann man die Gummis einer gummigefederten Achse selbst tauschen? Ich denke grob an das Abziehen mit der Seilwinde und dem Einpressen mit dem Wagenheber, oder ist das vollkommen abwegig?
Alternativ: Welche Betriebe bieten so etwas an?
Die Achse meines Hängers ist halt von 1981...

Aufwendiger wäre der Umbau auf die Blattfedern aus meinem 76er und hier stellt sich die Frage, ob das überhaupt einen Vorteil brächte?
Gruß Florian

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Gurti
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Re: Gummigefederte Achse warten

Beitrag von Gurti »

Der Hersteller der Achse kann das. Kostet auch gar nicht viel mehr als eine neue Achse...
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isegrim
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Re: Gummigefederte Achse warten

Beitrag von isegrim »

Die Gummis müsste man aber auch erst mal bekommen?

Mein Hänger hat Achsen von Nieper. Bei einer musste ein Radträger getauscht werden. Ich habe die Achse ausgebaut und hin gebracht, wurde vor Ort repariert. War preislich ok.

Könnte mir allerdings vorstellen, dass das auch selbst machbar ist.

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Odessa
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Re: Gummigefederte Achse warten

Beitrag von Odessa »

https://youtu.be/QOO-2189FGM
Hier hab ich nun sogar ein Video gefunden. Die Stränge bekommt man wohl in Osteuropa noch. Hierzulande wohl nicht, zumindest laut seinem zweiten Video.
Gruß Florian

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onkel
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Re: Gummigefederte Achse warten

Beitrag von onkel »

Odessa hat geschrieben:....Die Stränge bekommt man wohl in Osteuropa noch.....
oder in Döbeln . :wink:

https://www.ebay.de/itm/266194442985?ha ... R-aioJqCYg
Gruß Onkel,
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quackderbruchpilot
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Re: Gummigefederte Achse warten

Beitrag von quackderbruchpilot »

Gebremste oder ungebremste Achse? Ne neue Achse kostet halt wirklich wenig, wenn man bei ner gebremsten noch die Trommeln mit Belägen und die Bremsseile tauscht ist man ja schon fast beim Preis einer neuen Achse. Und Radlager sind nach 30 Jahren vll auch dran.
Wie äußert sich denn der Defekt an der Achse, sind die Gummis nur außen spröde (das sind die wegen UV relativ schnell, aber halt nur außen) oder sind die so hart das die Achse garnichtmehr federt?
grüße Nils

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Gerhard2
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Re: Gummigefederte Achse warten

Beitrag von Gerhard2 »

Hi,
Odessa hat geschrieben:... Kann man die Gummis einer gummigefederten Achse selbst tauschen? ...
Ja. Eine passende Vorrichtung zu bauen ist halt auch ein wenig Aufwand. Beim Einbau kein Öl verwenden, sondern Reifenmontierpaste. Die Paste nicht auf den Schwinghebel aufbringen, sondern nur im Rohr oder außen auf den Gummis, damit die Gummis nicht verrutschen beim Einpressen.

Ob die Reparatur Sinn macht ist eine andere Frage. Wenn der Anhänger schon so alt ist, sind die Schwingen oft auch schon sehr rostig. Wenn man die dann auch noch erneuern will, wird es mit einer komplett neuen Achse auch nicht viel teurer. Und dann ist alles neu: Bremse, Radlager, ...
Odessa hat geschrieben:...Aufwendiger wäre der Umbau auf die Blattfedern aus meinem 76er und hier stellt sich die Frage, ob das überhaupt einen Vorteil brächte?
Das verbessert die Federung etwas, erhöht aber die Leermasse vom Anhänger spürbar. Außerdem ist dann auch wieder eine andere Achse fällig. Aus meine Sicht wäre das nur sinnvoll, wenn der Anhänger pistentauglich sein soll. Auf z.B. Wellblech springt der Anhänger mit Gummiquetschfederung nicht nur stärker, sondern die Gummis werden mit der Zeit auch sehr heiß, wenn man schneller fährt.

Gruß
Gerhard
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Odessa
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Re: Gummigefederte Achse warten

Beitrag von Odessa »

Die Achse stammt aus einem ehemaligen Tragkraftspritzenanhänger. Viel damit gefahren wurde deshalb wohl nicht. Die Besonderheit ist eher, dass sie eine Feststellbremse hat (keine Auflaufbremse) und höhenverstellbar ist.
Der Wechsel auf eine neue Achse kommt eigentlich nicht in Frage. Das was mittlerweile mit gefühlt 1,5mm Blech zusammen gekantet wird, erscheint mir eine ganz andere Qualität zu besitzen.
Wirklich Piste wird damit nicht gefahren. Und wenn es mal auf Schotterweg geht, eilt es meistens ja nicht. Einsatzbereich ist vorerst nur EU (max. Europa). Da Sperrhebel für die Auflaufbremse wohl nicht mehr erlaubt sind, kam damals für mich eine gebremste Achse nicht in Frage. Für lange Bergabfahrten sind die Bremsen einfach nicht ausgelegt. Die Achse ist noch aus der Zeit als ungebremste Anhänger bis zu 1 to zulässiges Gesamtgewicht haben durften. Ziel war es, sollte es über Stock und Stein gehen gewisse Reserven zu haben und eben eine solide Qualität.

Die Gummis zu tauschen steht eigentlich deshalb auf dem Plan, weil ich der Meinung war, dass Weichmacher und co. sich nach 40 Jahren sicherlich verflüchtigt haben. Was für einen Federweg sollte den eine durchschnittliche Gummifederachse haben? Vielleicht kontrolliere ich sie davor besser nochmals.

@Gerhard: In den ganzen Videos wird die Paste auf den Schwingarm aufgebracht und nur auf diesen. Wie kommst du zu deiner gegensätzlichen Meinung? Meine Vermutung ist, die Gummis besser nicht einschmieren, so dass diese sich im Rohr nicht verschieben und eben nur den Schwingarm zum leichteren Einpressen einschmieren.

Hier noch zwei Bilder:
Bild
Bild

Den fertigen Hänger habe ich ja schon hier eingestellt:
welchen-anhanger-habt-ihr-dabei-t31782-105.html#p995002

PS: Der Gedanke etwas, das man wieder instandsetzen kann wegzuschmeißen, widerstrebt mir eigentlich.
Gruß Florian

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fsk18
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Re: Gummigefederte Achse warten

Beitrag von fsk18 »

hier wird ziemlich sicher genau deine Achse in komplett NEU angeboten

https://www.schlegl-gmbh.de/home#produkte

in den Massblättern deine Angaben rein und nach Angebotserstellung bestellen:

https://www.schlegl-gmbh.de/uploads/med ... aetter.pdf

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Gerhard2
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Re: Gummigefederte Achse warten

Beitrag von Gerhard2 »

Hi,
Odessa hat geschrieben:Paste auf den Schwingarm aufgebracht
Oder so. Je nachdem ob es ein Vier- oder Fünfkantprofil ist. Die Seite bei der der größere "Umschlingungswinkel" ist, würde ich nicht schmieren.

Auch wenn die Achse schon so alt ist, müssen die Gummis nicht zwangläufig unbrauchbar sein. Ja, neu ist sicher besser. Wenn man tauscht wird man einen Unterschied merken. Wahrscheinlich steht der Anhänger auch wieder ein wenig höher. Federt das Ding noch ganz gut würde ich es mir überlegen. Vor allem, wenn die Schwingen im Rohr noch genau da sind, wo sie hingehören.

Der Einfederung der "aktuellen" Achsen ist bei Nennlast ca. 5 cm. Die max. Einfederung auf der Straße ist natürlich höher. Je nach Hersteller gibt es da auch kleine Unterschiede.

Was die Gummis schneller müde macht sind Witterung und ein hohes Gewicht auf Dauer. Ist der Anhänger leicht und steht/stand er immer trocken, müssen sie nicht unbedingt schlecht sein.

Eine Bremse am Anhänger wäre mir auf jeden Fall lieber. Auf jeden Fall ist das ein enormer Sicherheitsgewinn. Dass beim Bergabfahren die Bremse sofort in Rauch aufgeht ist sicher nicht der Fall. Ich kenne das Problem bei Bussen. Fährt der Bus lange Gefälle mit Retarder wird die Auflaufbremse am Gepäckanhänger irgendwann aufgeben. Oder stört dich die Restbremswirkung der Rückfahrautomatik?

Dass die neuen Achsen alle nix mehr taugen sehe ich eigentlich auch nicht so. An den Achskörpern hat sich in den letzten 20 - 30 Jahren ja kaum etwas verändert. Zumindest bei den Standardachsen. Und gerade Anhänger mit 1300 - 1500 kg werden häufig stark überladen. Wenn da immer sofort die Schwinge verbogen wäre gäbe es fast nur krumme Anhänger.
Bei den Bremsen hat sich in den Jahren ein bischen was getan. Die sind auf jeden Fall besser als früher.

Gruß
Gerhard
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Odessa
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Re: Gummigefederte Achse warten

Beitrag von Odessa »

@Basti: Eine neue Achse zu verbauen halte ich für übertrieben. Mir ging es eher darum den Hänger etwas zu warten. Entweder durch Eigenleistung oder für nen starken Hunderter.

@Gerhard: Dann werde ich vorab den vorhandenen Federweg messen. Vielleicht ist die Wartung tatsächlich noch nicht notwendig.
Bei einem ungebremsten Hänger muss ich mir beim Rückwärtsfahren keine Gedanken machen und kann mit der Motorbremse auch 1000 hm am Stück vernichten.
Hinsichtlich der Stabilität, halte ich die alte Achse und das Zugrohr schon für stabiler. Das sind eben noch massive, schwere Teile. Das heißt aber nicht, dass alles neue minderwertig sein muss.
Gruß Florian

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Gerhard2
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Re: Gummigefederte Achse warten

Beitrag von Gerhard2 »

Hi,

theoretisch kann man eine gebremste Achse auch für einen ungebremsten Anhänger verwenden. Außerdem gibt es auch ungebremste Achsen >750 kg. Allerdings wird so etwas schwerer je mehr Gewicht möglich ist. Ob das in deinem Fall sinnvoll ist weiß ich natürlich nicht.

Wenn man nicht im 1. Gang den Berg hinunter fährt kann es auch sein, dass die Bremse am Anhänger noch gar nicht anspricht. Der Auflaufdämpfer hat eine Feder die zum einen die AE im Stand zurück drückt und zum anderen für eine Mindestauflaufkraft sorgt. So soll vermieden werden, dass der Anhänger bei jedem kleinen Furz schon aufläuft.

Gruß
Gerhard
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quackderbruchpilot
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Re: Gummigefederte Achse warten

Beitrag von quackderbruchpilot »

Gerhard2 hat geschrieben: Der Auflaufdämpfer hat eine Feder die zum einen die AE im Stand zurück drückt und zum anderen für eine Mindestauflaufkraft sorgt. So soll vermieden werden, dass der Anhänger bei jedem kleinen Furz schon aufläuft.
Das merkt man sehr schön bei nem leeren 3,5 t auto anhänger aus alu, der Bremst garnicht mit seinen 800 kg leergewicht hinterm Landcruiser, außer bei ner Notfall Bremsung.
So gesehen könnte man einen Dämpfer von einem größeren Anhänger einbauen um die Auslöseschwelle zu erhöhen.
Generell erscheint mir aber fürs Gelände die Australische Variante mit elektronischer Trailerbremse fast am sinnvollsten, da kann man beliebig an und ausstellen :think:
grüße Nils

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Gerhard2
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Re: Gummigefederte Achse warten

Beitrag von Gerhard2 »

Jep. Irgendwie setzen sich die elektrischen Bremsen nicht durch bei uns. Einzig erste "Gehversuche" für Drehschemelanhänger gibt es, weil die EU sagt, Drehschemelanhänger sind "nicht gut". Im Gegensatz zu den US-Bremsen ist da der Beschleunigungssensor übrigens auch im Anhänger und nicht im Auto.
Ich denke aber mal, dass so ein Umbau nicht im Sinne des Themenstarters ist. Oder?

Gruß
Gerhard
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Re: Gummigefederte Achse warten

Beitrag von Odessa »

Nein Gerhard, da liegst du richtig. Ich wollte ja nur etwas Wartung für kleines Geld vornehmen :biggrin:
Interessant sind die Inhalte der Diskussion dennoch.

Die Auslösung der Auflaufbremse hängt natürlich auch stark vom Gefälle ab. Da wo ich meinen kleinen Hänger schon bewegt habe, würde ich nicht mit einem Autohänger fahren wollen. Oder auch wenn es mal rückwärts zum Umkehren etwas nach oben geht, da ist mir keine Auflaufbremse lieber. Vielleicht aber auch nur, weil ich die aktuellen Rückfahrautomatiken nicht recht kenne.
Zum Abstellen des Hängers ist die Feststellbremse ideal und die höhenverstellbare Deichsel ist jetzt schon sinnvoll, wenn zwischen dem Duster und dem Landcruiser gewechselt wird. Spätestens wenn ich die Natokupplung eingetragen bekomme, muss eine Höhenverstellung möglich sein.
Die Natokupplung hätte den Vorteil, dass ich mir ernsthaft überlegen kann meinen derzeitigen "Pflug" abzumontieren (hinterer Böschungswinkel), eine gute Diebstahlsicherung automatisch vorhanden ist und die Freiheitsgrade wohl noch etwas größer sind.
Gruß Florian

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