Hallo, bin neu hier

1980 - 1989
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coyote
Beiträge: 23
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Hallo, bin neu hier

Beitrag von coyote »

Hallo Leute !

Ich verfolge schon einige Zeit mit großem Interesse die Beiträge im Forum.
Heute hab ich mir einen HJ 61 angeschaut, den ich zu kaufen beabsichtige.
Ich muß vorweg mal einiges erklären:
Ich wohne in der Nähe von Prag.
Hat den Vorteil, hier haben wir keine Kfz.-Steuer.
Der Nachteil ist, man kann wegen den Abgasvorschriften keine alten Autos mehr aus dem Ausland einführen.
Das heißt, ich muß mit dem auskommen, was schon im Land ist.
Das schränkt die Auswahl enorm ein.
Ich glaub ich hab in den letzten 10 Jahren hier keine fünf HJ 60 oder 61 gesehen, zu verkaufen schon garnicht.
Also bleibt mir nichts übrig, als das Auto zu kaufen, wenn ich einen haben will und ich will einen !!!
Der Zustand vom Rost scheint nicht so schlecht zu sein.
Hab auch unter dem Auto gelegen, einiges ist braun, hab aber nichts gefunden wo ich durchkomme. Angeblich ist die Karosse vor einem Jahr überholt worden und sieht auch ganz gut aus.
Probefahren konnte ich heute nicht, der Motor ist zerlegt und bekommt eine neue Pumpe und Düsen. Das Auto steht beim Toyota-Händler und gehört ihm auch seit 10 Jahren.
Was mir negativ aufgefallen ist, am Ende vom Getriebe ist der Fahrzeugboden von unten mit Öl versaut.
An den Vorderrädern ist innen alles voll Fett, angeblich weil gerade frisch aufgefüllt ???
Ich muß noch sagen, ich hab keine Ahnung von dem Auto, hab nur vor vielen Jahren öfter mal einen gefahren und war begeistert, war aber nicht meiner.
Wie gesagt, wenn ich einen will, muß ich ihn nehmen, ob gut oder schlecht.
Hab ihn auch schon anbezahlt, zurück geht also nicht mehr. Ich weiß, ich bin ein wenig bescheuert, aber stark mit dem Landcruiser-Virus infiziert, das macht blöd und blind.
Nur wenn bei der Probefahrt grobe Mängel auftreten, werden die entweder noch behoben oder ich krieg meine Anzahlung zurück.
Nächste Woche ist Probefahrt, auf was sollte ich besonders achten ?
Was kann nach der Beschreibung mit dem Getriebe und der Vorderrädern so auf mich zukommen ?
Der Arbeitslohn ist hier nicht so wild, so ca. 10 Euro pro Stunde, aber Teile muß ich neu hier bei Toyota kaufen oder aus Deutschland holen.
Ach ja, hätt ich fast vergessen, das Auto kostet umgerechnet ca. 4000 Euro und hat noch eineinhalb Jahre TÜV (den gibts hier auch).
Wäre für Antworten dankbar.

Gruß coyote

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bandeirante
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Registriert: Di 23. Apr 2002, 14:46
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Beitrag von bandeirante »

Hallo coyote,

willkommen im Club der verrückten Alteisenfahrer.

wieviel km hat dein Schätzchen denn auf der Uhr? Beim 61er gibt es öfter irgendwann Probleme mit dem Getriebe. Dazu steht schon eine Menge im Forum. Wie man das rechtzeitig erkennt kann ich nicht sagen. Wenn die Vorderräder voll Fett sind (innen) kann das tatsächlich vom Auffüllen des Fettes im Radträger sein aber eigentlich sollte da nix rauskommen, ausser die haben mit Druck gearbeitet und den alten Schlunz an den "Kugeln" rausgedrückt. Wenn es Fett ist, gehts noch, bei Öl ist ne neue Achsabdichtung mit Buchse und evtl. Lagern fällig.
Das gleiche gilt beim Getriebeausgang; wenn es Fett ist, kann es vom Abschmieren der Kardanwellen kommen, ist es Öl musst du genauer schauen. Idealerweise sollte auch der Ölstand von Differentialen Schalt- und Verteilergetriebe kontrolliert werden. Wo nix drin ist kann auch nix auslaufen.
Man sollte ja hoffen, dass ein Toyotahändler sein Fahrzeug ordentlich instandhält, aber wie heisst es so schön: Der Schuster hat den schlechtesten Leisten (oder so).
Nach Rost solltest du auch schauen: Am Chassis im hinteren drittel: Kurbel das Ersatzrad runter (rostet auch gerne fest) und schau dir die Verstrebung über dem Auspuff an (Verbindung zu den Längsträgern) und die Verstärkungen im Rahmen bei den hinteren Blattfederaufnahmen (nicht erschrecken, die sehen meist schlimmer aus als es ist; der Rost muss halt raus).
Im Innenraum die hintere Sitzbank vorklappen: Gurtfestpunkte am Boden und die Verbindungsstellen vom Radhaus (unter Gummimatte oder Teppich) kontrollieren. Die Radläufe aussenrum sieht man ja auf den ersten Blick, da geh ich jetzt gar nicht näher drauf ein.

Wenn das Fahrzeug keine "Leiche im Keller" hat, scheint mir der Preis ganz gut. Toyota Teile sind nicht billig, aber die Versorgung mit gebrauchten Teilen dürfte ganz gut sein da der Rost einige hinstreckt und die Motivation zum Aufbau durch unsere Steuer eher niedrig ist.

Ich hoffe das hilft dir weiter, es kommen bestimmt noch mehr Tipps. Es gibt hier ja einige Getriebespezialisten.

Wir sehen uns am Buschtaxitreffen?
Alles Gute Axel O.
Der Weg ist das Ziel

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coyote
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Beitrag von coyote »

Hallo Axel,

vielen Dank für die schnelle Antwort.
Er hat 290000 km drauf.
Beim Getriebe das sah mir nach Öl aus, an den Vorderrädern nach Fett.
Den Preis muß ich etwas korrigieren, hab nochmal nachgerechnet, sind nicht ca. 4000 sondern ca. 4500 Euro, aber ich denke das verkrafte ich noch.

Gruß coyote

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milles
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Beitrag von milles »

Ahoj Coyote,

Willkommen im Klub der verrückten. Mit 290000 km ist er schön eingefahren. Mit etwas Rost wird nach meinen Erfahrungen jeder tschechischer Spengler-Meister spielend fertig. Die brinten manchmal richtige Kunstwerke zusammen. ;) Unter Umständen müsste man das Getriebe auch mal auseinander nehmen. Wäre doch jetzt eine gute Gelegenheit dazu, so lange das Motörchen draussen liegt.

Wünsche dir viel Spass

Herzliche Grüsse aus dem Süden

milles
Gruess, milles

http://www.illes.ch/
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coyote
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Beitrag von coyote »

Hi milles,

Motörchen hört sich gut an !!!
Das Motörchen ist nicht draußen, nur teilzerlegt aber noch drin.
Außerdem könnt ich das Auto in 2 Wochen gut als Zugpferd für meinen Anhänger brauchen. Mein Omega stöhnt immer so mit fast 2 Tonnen hinten dran. Hab nen guten und preiswerten Spengler, das Problem wird mehr die Technik (vor allem die Teilebeschaffung) werden, fürchte ich.

Gruß coyote

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milles
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Beitrag von milles »

Sorry für das Motörchen. War nicht so gemeint. Ich weiss, dass es ein richtiger Brocken ist. :)
Ich kann mich noch errinern, dass die alten bömischen Spengler die Teile ohne Problem selber gebastelt haben. Es wäre wirklich Schade, ween sie heute auch nur noch austauschen können. Ich habe mir kürzlich in Polen einen alten 4Runner renovieren lassen, der hat sich den hinteren Kotflügel aus einem Stück Plech selber zusammen gebogen. Wirklich saubere Arbeit. ;) Das können die Tschechen sicherlich auch.

Viele Grüsse, milles
Gruess, milles

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coyote
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Beitrag von coyote »

Hi milles,

hab bei meinem Spengler schon seit 2 Jahren ein Auto zum restaurieren stehen.
Da hat er mich gefragt, ob ich besondere Designwünsche hätte, dann würde er das berücksichtigen :D
Der macht fast alles aus einem Stück Blech, aber halt nur wenn er Zeit und Lust hat !
Das dauert deshalb immer ein wenig oder ein wenig länger.
Ich sag ja, Rostbeseitigung sollte bei meinem Auto nicht das Thema sein.

Gruß coyote

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coyote
Beiträge: 23
Registriert: Fr 10. Feb 2006, 21:25

Beitrag von coyote »

So, heute hab ich ihn endlich gekriegt.
Hat sich ewig hingezogen mit der Überholung der Einspritzpumpe.
Bin begeistert, der geht ab wie Schmitz Katze!
Die Öldruckanzeige hat mich erst etwas beunruhigt, der Zeiger hat sich in warmem Zustand selbst bei Volllast gerade mal so 2 mm von unten weg bewegt.
Hab dann aber hier im Forum gelesen, daß das wohl normal ist.
Der Geradeauslauf auf unebener Teerstraße ist nicht so toll, dürfte aber an den breiten Reifen liegen (31 x 10,5 R 15) denke ich.
Ein Problem hab ich aber. Wenn ich im ersten, zweiten und manchmal auch im dritten Gang bei Halbgas kurz vom Gas gehe und wieder drauf (nicht voll), dann fängt er an sich aufzuschaukeln wie verrückt und hört erst wieder auf wenn ich ganz vom Gas gehe.
Was ist da los? Kennt das jemand?
In den Papieren steht zulässige Dachlast 50 kg. Kann das sein? Kommt mir zu wenig vor.

Gruß coyote

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Toyotobi
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Beitrag von Toyotobi »

Hi Coyote,

das mit dem aufschaukeln liegt warscheinlich an einer zu schwachen Gasrückzugfeder. Oder du baust einfach eine zweite zusätzlich ein. Benutze sie "Suche" Funktion und du findest was zu dem Thema.

An deiner Stelle würde ich auch den Turbo-Ladedruck überprüfen. Vieleicht ist der etwas hoch eingestellt.

Den Öldruck bei warmen Moror mit einem externen Manometer prüfen lassen. Das geht schnell und einfach. Und beruhigt ungemein. Wenn der Öldruck wirkich zu niedrig ist (kaputte Ölpumpe) kannst du schnell den ganzen Motor schrotten.

Zur Dachlast: Mit nem Baumarktdachträger würde ich auch nicht viel mehr draufladen. Mit nen richtigen Dachträger wie bei mir www.buschtaxi.org/cms/index.php?landcruiserj6 (der weiße HJ60, 8 Einzelträger mit Riffelblech vernietet) kann man aber auch locker 200kg transportieren. Dann aber vorsicht in den Kurven bei hohem Schwerpunkt.

Gruß Toyotobi

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coyote
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Beitrag von coyote »

Hi Toyotobi,

Danke für den Tip, Öldruck werd ich mal überprüfen lassen.
Wegen der Dachlast geht's mir mehr darum, was drauf darf (Polizeikontrolle).
Was drauf geht weiß ich.
Wir hatten so ein Auto vor ca. 15 Jahren als Serviceauto bei Rallyes.
Das war ein profesionelller Dachträger aus Alurohren geschweißt, der wog leer schon mindestens 50 kg.
Wir hatten damals 15 Ersatzräder (stehend in drei Reihen) + dahinter 6 Kanister mit 120 Liter Sprit oben drauf.
Dürften locker über 300 kg gewesen sein. Fährt sich natürlich etwas gewöhnungsbedürftig. Der hebt dann immer gern das kurveninnere Vorderrad.
Weiß jemand was es kostet, wenn zuviel auf dem Dach ist?

Gruß coyote

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Marius
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Registriert: Di 11. Feb 2003, 13:52

Beitrag von Marius »

Hi Coyote,

das kann dich das Dach kosten. Der HJ61 ist zwar ein erzstabiles Auto, der Dachaufbau ist aber recht filigran und ermüdet bei hohen Dachlasten sehr schnell, so daß es zu Brüchen und Rissen kommen kann, und mit der Zeit rostet das Dach an den Regenrinnen weg.

Nach Möglichkeit sollte man es auf Dauer bei max. 100Kg belassen.

M.
Signatur braucht kein Mensch...

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coyote
Beiträge: 23
Registriert: Fr 10. Feb 2006, 21:25

Beitrag von coyote »

Da könntest Du natürlich Recht haben bei dem alten Auto.
Das Auto damals war ja noch fast neu und ohne Rost.
War da aber kein Problem, haben wir ca. 3 Jahre so benutzt und das Auto ist nie geschont worden dabei.

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